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kunter.bunter.glaube: Tischgespräch - Die Wangener ERBA und ihre Sozialeinrichtungen

„Die ERBA in Wangen“ – Eine Recherche zu den betrieblichen Sozialeinrichtungen. Frau Dr. Jutta Wiek, Augenärztin in Wangen, erzählt.

Die 1860 gegründete Baumwollspinnerei AG in Wangen im Allgäu stellte schon ab den 1870er Jahren Wohnraum für auswärtige Arbeiter und Arbeiterfamilien zur Verfügung. Sie errichtete 1901 eine Kantine mit Versammlungssaal und erbaute 1909 das sogenannte „Marthaheim“ für ledige Arbeiterinnen. Neben der Betreuung des Marthaheims unterlag auch der Betrieb eines Säuglings- und Kinderheims den Ordensschwestern der Vinzentinerinnen. 1939 wurde schließlich für ehemalige Betriebsangehörige ein ebenfalls von den Nonnen betreutes Altersheim erbaut. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts stellte die Firma außerdem einen Konsum-Laden zum günstigen Einkauf für Betriebsangehörige zur Verfügung und betrieb den stetigen Ausbau der Arbeitersiedlungen und errichtete Wohnhäuser.

Neben humanitären Beweggründen verfolgte die Betriebsleitung der Baumwollspinnerei das Ziel, mit diesen kostspieligen und aufwändigen betrieblichen Sozialmaßnahmen Arbeiter und Arbeiterinnen zu rekrutieren und an sich zu binden. Die Sozialeinrichtungen führten einerseits zu einer erhöhten Abhängigkeit der Arbeiterschaft von der Firma, ermöglichte es andererseits aber Arbeiterfrauen und Müttern einer Lohnarbeit nachzugehen. Besonders in Branchen mit hohem Frauenanteil der Beschäftigten, wie zum Beispiel die Textilindustrie, stellte sich die Betreuung der Kinder als ein Problem dar. Das Angebot der Säuglings- und Kinderbetreuung führte zu einer erheblichen Entlastung der Arbeiterfamilien, insbesondere der Mütter.

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