Vergesst die Gastfreundschaft nicht …

„Vergesst die Gastfreundschaft nicht, denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt.“ (Hebräerbrief 13,2)

Viele Menschen werden bei uns in Wangen in den nächsten Monaten zu Gast sein. Unsere Stadt empfängt sie freudig, mit vielfarbigen Blumenkugeln, bunten Bänken und geschmückten Schaufenstern. Wir alle freuen uns, dass die Landesgartenschau nun endlich beginnt. Und es fühlt sich an wie bei jedem privaten Fest auch – alles ist vorbereitet, die letzten Blumen sind arrangiert, die Tische zurecht gerückt … und in die fröhliche Erwartung mischt sich die bange Frage: Hoffentlich klappt alles … wie werden wir es schaffen?!

Bei alledem gilt: Feste und Gäste sind eine Bereicherung! Nicht nur für die anderen, die unsere Gastfreundschaft genießen, sondern auch für uns selbst. Wenn Gäste kommen, putzen und schmücken wir das eigene Haus, wie wir es für uns selbst nicht machen würden. Ich korke den guten Wein auf, den ich alleine nicht trinken würde und koche etwas Besonderes. Wenn wir Besuch haben, nehmen wir uns Zeit. Wir setzen uns, um bei den Gästen zu sein. Wir unterbrechen unsere täglichen Routinen. Wir hören und teilen Geschichten, erzählen unsere Erlebnisse, lernen uns selbst neu kennen, im Spiegel des anderen. Dafür ist Zeit und Raum z.B. im Garten der Kirchen, unter dem Motto: Sei unser Gast!

Gastfreundschaft ist etwas, das uns zu Menschen macht. In Beduinenvölkern ist das unmittelbar zu erleben: Gastfreundschaft in der Wüste ist kein Luxus, sondern überlebensnotwendig. Es verwundert daher nicht, dass bereits im ersten Buch der Bibel davon die Rede ist, wie Abraham Gäste bewirtet. Welche Freude ihn dabei erfüllt, welchen Aufwand er betreibt. Wir erfahren sogar die Speisenfolge (wer neugierig ist: 1. Mose 18,1-8). Abrahams Begeisterung für seine Gäste durchzieht die gesamte Erzählung. Lassen wir uns davon anstecken! Und wer weiß … vielleicht erleben auch wir, dass wir – ohne es zu ahnen – Engel beherbergt haben.

Das wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin Dr. Elisabeth Jooß

 
 
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